Die britische Gewerkschaft UNISON hat gerade den Report ihres Delegierten-Besuches in Israel und Palästina veröffentlicht. Der Besuch war eigentlich für Anfang letzten Jahres geplant, fand dann erst im Oktober 2010 statt und der Report ist erst jetzt einsehbar.
Es ist ein langer und detaillierter Report, der die Sichtweisen der Gewerkschaft bezüglich des Konflikts widerspiegelt, aber der wirklich interessante Teil - der überraschende Teil - ist der über die Gespräche der UNISON Delegierten mit Palästinensischen Gewerkschaftern und Israelischen Linken, in denen diese gefragt wurden, was sie davon halten würden, wenn UNISON seine Beziehungen zur Histadrut abbricht.
Die Gewerkschaft war von ihren Vorsitzenden dazu aufgefordert worden, genau diese Frage zu stellen.
Die Antwort, die UNISON bekam war: brecht die Beziehungen zur Histadrut nicht ab.
Im Report steht:
Alle Delegationen, die wir getroffen haben, einschließlich Delegationen der PGFTU, jüngerer israelischer Gewerkschaften und israelischer NGOs übten aus verschiedenen Gründen Kritik an der Histadrut. Allerdings haben sie alle betont, dass die Histadrut eine legitime Gewerkschaft und mit 700.000 Mitgliedern auch klar die dominante Gewerkschaft ihn Bezug auf Mitglieder und Tarifverhandlungen ist.
Keine der Delegationen hat UNISON aufgefordert, ihre Beziehungen zur Histadrut abzubrechen, ganz im Gegenteil. Gerade die PGFTU betonte, dass UNISON ihre Beziehungen zur Histadrut aufrecht erhalten soll damit Druck auf diese ausgeübt werden kann sich stärker öffentlich gegen die Besatzung und Siedlungen zu positionieren.
Vieles in dem Report ist kritikwürdig, aber die wichtige Erkenntnis ist: Wenn Palästinensische Gewerkschafter gefragt werden, sprechen sie sich für Beziehungen mit der Histadrut aus und fordern andere Gewerkschaften auf, ihre Beziehungen nicht abzubrechen.
Den vollständigen Report in englischer Sprache finden Sie hier.